Das Universitätsspital Basel (USB) reduziert sein Bauprogramm auf dem Campus Gesundheit. Es will beim geplanten Klinikum 3 nach den Plänen des Architekturbüros Herzog & de Meuron vorerst nur den Sockel bauen und auf den Turm verzichten, wie das USB am Mittwoch mitteilte.
Dank Optimierungen bei der Fläche könne das Spital für die nächsten zwanzig bis dreissig Jahre auf den Turmbau verzichten. Er werde aber als langfristig Option offengehalten, heisst es im Communiqué. Die aktualisierte Arealplanung erlaube einen Verzicht auf rund 6400 Quadratmeter Nutzfläche.
Das Kantonsspital Baselland (KSBL) hat Geldsorgen. «Die finanzielle Situation ist angespannt», sagte die neue Verwaltungsratspräsidentin Barbara Staehelin im vergangenen Herbst kurz nach ihrem Amtsantritt. Nun greift der Kanton dem angeschlagenen Patienten unter die Arme: Die Regierung beantragt beim Landrat ein befristetes Darlehen über 150 Millionen Franken fürs KSBL.
Trotz Patientenrekord: Kantonsspital Baden schreibt erstmals rote Zahlen Leistungsmässig war 2024 ein sehr erfolgreiches Jahr für das KSB – finanziell hingegen das schlechteste überhaupt. Das Spital äussert sich zu den Gründen. Der Ausblick für die kommenden Jahre stimmt die Verantwortlichen zuversichtlich.
Viele Spitäler sind in Not – und brauchen Zuschüsse von den Kantonen. Bernhard Pulver kennt die Problematik bestens. Der ehemalige grüne Berner Regierungsrat ist Präsident des Inselspitals. Dieses rutschte in den letzten Jahren tief in die roten Zahlen.
Doch nun hat das Unispital fürs zweite Halbjahr 2024 einen überraschenden Gewinn von 20 Millionen Franken vermeldet. Im Interview erklärt Pulver, woran die Spitalpolitik krankt.
«Die Krankenkassen-Prämien sind tiefer als das Auto-Leasing, das sich viele leisten» Pierre Alain Schnegg hat als Gesundheitsdirektor zwei Spitäler im Kanton Bern geschlossen. Die Krise sei nicht nur hausgemacht, sagt er im Interview. Der Spitallandschaft stehe aber ein grosser Wandel bevor. Hilfe verspricht er sich auch von der Tarif-Reform, bei der er eine zentrale Rolle spielt.
Überregulierung bei Gesundheitsberufen: Hunderte Osteopathen verlieren ihre Praxis Das neu geschaffene Gesetz für Gesundheitsberufe erfordert eine Berufsbewilligung. Die neue Regulierung wird krass unterschätzt. Ihre Umsetzung diskriminiert Hunderte Berufsleute. Vielen fehlt die Zukunftsperspektive.
Der Gesundheitsökonom Heinz Locher, der noch von seiner Zeit als Generalsekretär der Berner Gesundheitsdirektion in den 1980er-Jahren das Inselspital bestens kennt, bleibt skeptisch. Gegenüber dem Portal «Medinside» verglich er die Insel-Gruppe gar mit der untergegangenen Schweizer Grossbank. «Die Parallelen zur Credit Suisse sind offensichtlich», präzisiert Locher auf Nachfrage von CH Media. «Man weiss, dass es nicht gut kommt. Und dennoch schauen alle nur zu und niemand macht etwas.»
Vor knapp drei Wochen stellte Jourdan seine neue Gesundheitsstrategie vor, die unter anderem aufzeigt, wie es mit dem Kantonsspital Baselland (KSBL) weitergehen soll.
Seit 2022 können Psychologinnen und Psychologen über die Grundversicherung abrechnen. Doch weil die Kosten gestiegen sind, wollen die Kassen den Tarif senken. Glarus tut dies als erster Kanton.
EVP-Politiker Jourdan ist seit gut eineinhalb Jahren im Amt. Während dieser kurzen Zeit hat er begonnen, das Baselbieter Gesundheitswesen umzukrempeln, und ist dabei dem einen oder anderen auf die Füsse getreten. Vor allem dem Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger, der Jourdans Vorgehen als intransparent kritisierte. Zeitweise herrschte zwischen den beiden eine eisige Stimmung.
Die Krankenkassenprämien belasten das Portemonnaie immer stärker – gerade in Basel-Stadt. Im Stadtkanton fressen die Prämien mittlerweile durchschnittlich 17 Prozent des verfügbaren Einkommens der Einwohnerinnen und Einwohner. Jetzt muss sich der Regierungsrat mit möglichen Massnahmen befassen, diesen Wert zu reduzieren: auf maximal 10 Prozent.
Mit der Motion würde das bisherige System «ziemlich umgekrempelt», warnte in seinen Ausführungen Kaspar Sutter (SP), Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Basel-Stadt kenne einen Automatismus, wonach die Prämienverbilligungen analog zu den gestiegenen Krankenkassenprämien steigen würden. Und schon heute investiere man über 220 Millionen Franken pro Jahr in Prämienverbilligungen. «Das ist ein sehenswerter Betrag», sagte Sutter. Der Bund steuere davon lediglich 79 Millionen Franken bei.
Versicherte sollen selber wählen, ob Behandlungen wie Akupunktur und Homöopathie von der Grundversicherung abgedeckt werden. Der Nationalrat hat einen entsprechenden Vorstoss gutgeheissen. […] Der Bundesrat beantragt den Vorstoss zur Ablehnung. Aus seiner Sicht widerspricht eine Wahlmöglichkeit für bestimmte Leistungsbereiche dem Prinzip des Versicherungsobligatoriums. «Wahlleistungen wären nicht mehr obligatorisch und nicht mehr solidarisch durch alle getragen», schreibt die Landesregierung in ihrer Stellungnahme.
Im Vorfeld der Abstimmung im Baselbiet kann der Kanton nicht exakt sagen, in welchen Disziplinen eine Überversorgung besteht. Die Berechnungen folgen erst noch.
Bei Patientinnen und Patienten in kritischem Zustand ohne Krankenversicherung wurden die lebensverlängernden Massnahmen nach durchschnittlich 6,5 Tagen beendet. Bei privat Versicherten stellten die Ärzte im Durchschnitt nach 7,8 Tagen die Maschinen ab, bei Patienten in der staatlichen Medicaid-Versicherung nach 8,9 Tagen.
Trotz Millionenverlusten will der Mitte-Regierungsrat nichts von einer stärkeren Zentralisierung des Spitalwesens wissen. Seine Haltung stösst auf Kritik.
Millionenverlust, führungslos und Zoff mit dem Kanton: Die UPD Bern, eine der grössten psychiatrischen Einrichtungen in der Schweiz, steht vor dem Kollaps. Wie konnte es so weit kommen?
Die Probleme des Kantonsspitals Baselland (KSBL) und die immer höheren Abgeltungen für stationäre Spitalbehandlungen belasten die Staatskasse schwer. Der Handlungsbedarf sei gross, urteilt nun auch die Finanzkommission des Baselbieter Landrats.
Jahrelang haben sich die Krankenversicherer zwei Verbände geleistet, die sich bekämpften. Nun werden diese gesprengt. Ein neuer Verband soll mit einer Stimme sprechen.
Die überarbeitete gemeinsame Spitalliste beider Basel im Bereich Akutsomatik verzögert sich voraussichtlich um ein Jahr. Zur Akutsomatik zählen Spitalleistungen in den Bereichen Medizin, Chirurgie und Gynäkologie. Grund dafür ist, dass die Gesundheitsdirektionen der beiden Kantone eine Wirkungsanalyse dazwischenschalten möchten, wie sie am Mittwoch mitteilten.
Lange bangten Krankenkassen und Ärzteschaft: Wann und wie wird der veraltete Ärztetarif Tarmed endlich ersetzt? Am Mittwoch entschied der Bundesrat, dass ab 2026 neue Tarife gelten sollen. Das sind die wichtigsten Punkte zum milliardenschweren Entscheid.
Die beiden Gesundheitsdirektoren Lukas Engelberger (BS) und Thomi Jourdan (BL) haben eine Verlängerung der bestehenden Spitallisten um ein Jahr beantragt. Der Grund dafür ist eine Wirkungsanalyse, die nun durchgeführt wird.
Der Druck aus dem Landrat zeigt Wirkung: Wie die beiden Gesundheitsdirektionen von Basel-Stadt und Baselland am Mittwoch mitteilen, soll nun eine Wirkungsanalyse zu getroffenen Massnahmen der Gemeinsamen Gesundheitsregion (GGR) durchgeführt werden, «um Erkenntnisse für die weitere Zusammenarbeit zu gewinnen». Deswegen werde die Überarbeitung der gleichlautenden Spitallisten Akutsomatik um mindestens ein Jahr verzögert.
Jetzt muss Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) in die Hosen steigen. Eine knappe linksgrüne Mehrheit im Basler Grossen Rat (49 zu 42 Stimmen) hat den Regierungsrat an seiner Mittwochssitzung verpflichtet, innert eines Jahres Verhandlungen für einen neuen Staatsvertrag zur gemeinsamen Gesundheitsversorgung mit dem Baselbiet aufzunehmen. Konkret soll daraus eine «verbindliche Kooperation» zwischen dem Basler Universitätsspital und dem Kantonsspital Baselland (KSBL) resultieren.
Jetzt bleibt also alles beim Alten im Schweizer Gesundheitswesen. Dies wäre eine mögliche Schlussfolgerung nach dem Abstimmungssonntag, an dem sowohl der geforderte Prämiendeckel der Sozialdemokraten als auch die Kostenbremseinitiative der Mitte vom Stimmvolk versenkt wurde.
Es ist völlig unbestritten, dass die hohen Krankenkassenprämien das Sorgenthema Nummer 1 in der Schweiz sind. Dennoch sind wir mit dem Prämiendeckel als Lösung offensichtlich nur in Teilen des Landes durchgedrungen. Der Vergleich mit der 13. AHV-Rente hinkt etwas. Aber man kann wohl schon annehmen, dass uns damals auch das Giesskannenargument geholfen hat.
Die jährlichen Prämienschübe haben in den vergangenen zwei Jahren den Wettbewerb zwi-schen den Kassen massiv be schleunigt so stark, dass die Versicherten nun schon wieder genug haben vom jährlichen. Wechselspiel, von den Vermitt lungsanrufen und Werbezu- schriften. Mittlerweile befür worten zwei Drittel die Einfüh rung einer Einheitskasse. Das zeigt eine neue repräsentative Umfrage des Beratungsunter nehmens Deloitte.
Versicherte haben Anspruch auf eine Verbilligung der Krankenversicherungsprämien. Die von den Versicherten zu übernehmenden Prämien betragen höchstens zehn Prozent des verfügbaren Einkommens. Die Prämienverbilligung wird zu mindestens zwei Dritteln durch den Bund und im verbleibenden Betrag durch die Kantone finanziert.
Zu viele Spitäler, die zu viele Leistungen anbieten, drücken die Kosten unnötig in die Höhe. Soll der Bund ein Machtwort sprechen? Die Forderung gewinnt an Zuspruch.
Während die SP Schweiz nun einen neuen Anlauf zur Einheitskasse nehmen will (und Mitte-Präsident Gerhard Pfister das gemäss nau.ch sogar gut fände; er selbst möchte laut Tamedia die Kantone entmachten), forderte die Basler SP am Sonntagmittag eine kantonale Umsetzung.
Je tiefer das Einkommen, desto höher die Zustimmung zur SP-Initiative. Das zeigt unsere Nachbefragung. Gestern siegten aber – anders als bei der 13. AHV-Rente – die Reichen
Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem Verlust von 2,2 Millionen Franken ab. Damit übertrifft das Spital die Erwartungen, die wegen der strukturellen Unterfinanzierung der Kindermedizin heruntergeschraubt worden waren, wie das UKBB am Dienstag mitteilte.
Nach langem Schweigen äussert sich die Präsidentin von Pro Senectute erstmals zur historischen Abstimmung – und fordert noch mehr Geld für Pensionierte.
Ich möchte noch dazu beitragen, dass alle zu Hause alt werden können, wenn sie dies möchten und dies aus gesundheitlichen Gründen möglich ist. Das ist aber für viele ein Problem, weil die Betreuung zu Hause im Gegensatz zur Pflege nicht ausreichend finanziert wird. Dieses Problem müssen wir lösen.
Kritik am Mandat des Ex-Gesundheitsdirektors: Nach Vorwürfen an Thomas Weber wird im Baselbieter Landrat über eine obligatorische Mandatspause für Alt-Regierungsräte diskutiert. Selten erhielt ein Regierungsrat beim Rücktritt eine charmantere Würdigung als der Baselbieter Thomas Weber. Nach seinem Abgang vor weniger als einem Jahr lobten Beobachter und Politiker parteiübergreifend: Weber sei respektiert, habe Verantwortungsbewusstsein, einen guten Charakter. Seine Beliebtheit zeigt sich auch darin: Urs Roth, Geschäftsführer des Spitex-Verbands Baselland (SVВL) und Landrat für die SP, hat ihn, den SVP-Politiker, als neuen Verbandspräsidenten empfohlen. Wohlgemerkt: als «Wunschkandidaten».
Gesundheitsökonom Stefan Felder sagt, auf welche Behandlungen wir verzichten könnten, warum es eine Zweiklassenmedizin braucht und wieso Alain Berset gegen das Gesetz verstossen hat.
Die Initiative der Sozialdemokraten verspricht: Kein Schweizer Haushalt soll mehr als 10 Prozent seines Einkommens für Krankenkassenprämien ausgeben. Doch je nach Kanton hat das ganz andere Auswirkungen – mit überraschenden Effekten.
Der Baselbieter Gesundheitsdirektor Thomi Jourdan will die Administration in den Spitälern und Heimen reduzieren. Das sei der grösste Hebel gegen den Fachkräftemangel.
Die Badener Krankenkasse Aquilana hat in nur zwei Jahren die Zahl der Versicherten nahezu verdoppelt. Das Wachstum birgt finanzielle Herausforderungen. Das Unternehmensergebnis 2023 liegt im Minus. Auch die Küntener Krankenkasse Birchmeier schrieb einen Verlust.
Medikamentenlisten abtippen, Behandlungen dokumentieren, Anträge für Kostengutsprachen schreiben: Spitalmitarbeitende verbringen viel Zeit am Computer. Zu viel, finden namhafte Fachleute des Schweizer Gesundheitswesens.
Der Zürcher Regierungsrat hat die Zusatzleistungsverordnung angepasst. So müssen Personen mit Ergänzungsleistungen zur AHV nicht mehr aus finanziellen Gründen ins Alters- oder Pflegeheim.
Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (SO) hat die Kostenbremse innerhalb der Partei durchgedrückt und Unterschriften gesammelt. Er will in der Gesundheitspolitik direktere Wege gehen, kritisiert dabei eigene Parteimitglieder und unterstützt dafür die Prämienentlastungsinitiative der SP aktiv.
Zweimal pro Tag bekommt Léo Dubois Besuch von einem Arzt und einer Pflegefachfrau. Nicht am Spitalbett, sondern bei sich zu Hause. Dubois, der eigentlich anders heisst, leidet an Morbus Crohn, einer Darmerkrankung, die unter anderem zu Entzündungen im Verdauungstrakt führt. Eigentlich müsste er in der Zürcher Hirslanden-Klinik liegen, doch dort bot man ihm diese Alternative. «In meinem eigenen Bett fühle ich mich wohler als im Spital, und ich bin erstaunt, wie gut die Betreuung ist», sagt der 30-jährige Franzose.
Die Grafik zur Kostenbremseinitlative im Abstimmungsbüchlein ist ein Hingucker: Die Entwicklung der Krankenkassenprämien zwischen 2012 und 2022 ist dort als steil ansteigende Kurve dargestellt. Zunahme in den letzten zehn Jahren: 31 Prozent. Im krassen Gegensatz dazu verläuft In der gleichen Grafik die Linie, welche die Entwicklung der Löh ne abbildet. Fast waagrecht. Zunahme: bloss 6 Prozent.
Falsch ist diese Grafik nicht, aber hoch umstritten. Yvonne Gil, Präsidentin der Ärztevereinígung FMH, bezeichnet sie in einem aktuellen Artikel in der «Ärztezeitung» als Täuschung und FDP-Präsident Thierry Burkart sagt: Ich teile die Auffassung. dass die Grafik verwirrend ist.
Die Investitionen der Spitäler steigen seit Jahren rasant. Jetzt müssen die Kantone vermehrt teure Bauprojekte mitfinanzieren – und dabei greifen sie in die Trickkiste.
Die Politik scheitert seit Jahren daran, das Kostenwachstum einzuschränken. Das frustriert die Bevölkerung. Trotzdem haben es radikale Lösungen schwer. Eine jedoch wird laufend populärer.
Die im Abstimmungsbüchlein dargestellte Grafik zur Kostenbremseinitiative sorgt für einen Rechtsstreit. Er wirft die Fragen auf: Wie stark werden die Haushalte tatsächlich belastet durch die gestiegenen Gesundheitskosten.
Die Volksinitiative der SP verlangt, dass höchstens 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkasse bezahlt werden müssen. Unsere Redaktion beurteilt das Anliegen kontrovers.
Viele Häuser sind strukturell unterfinanziert und müssen ihre Infrastruktur trotzdem erneuern. Zugleich herrscht mit Blick auf USB und KSBL ein Missverständnis vor.
Die CEO der grossen Krankenversicherer verdienen mehr als ein Bundesrat – jener der Sanitas gar fast eine Million. Der Trend zeigt nach oben, obwohl das Parlament die Kassen mässigen will.
Zahlreiche Parlamentarier haben ein Mandat aus der Gesundheitsbranche. Drei aktuelle Beispiele zeigen, wie sie sich für ihre Klientel einsetzen – statt Kosten zu senken.
Steigende Prämien sind die Hauptsorge der Schweizerinnen und Schweizer. Doch die Politik schafft es nicht, die Gesundheitskosten in den Griff zu bekommen. Ein Grund: Rund 70 National- und Ständeräte sind über Mandate mit der Branche verbunden. Gesundheitsökonom Heinz Locher sagt: «Die Lobbyisten schaffen es immer wieder, gute Vorlagen zu verzögern oder abzuschwächen.» Drei aktuelle Beispiele zeigen, wie sich Politiker für ihre Klientel starkmachen.
In vielen Ländern bezahlen Versicherte abhängig vom Einkommen, und der Staat übernimmt den Grossteil. Nicht so in der Schweiz. Ob sich das ändern soll, ist die Frage am 9. Juni.
Die Luzerner Kantonsregierung muss das Präsidium des Verwaltungsrats der Spitalgruppe Luks neu besetzen. Dazu gehören das Luzerner Kantonsspital und das Spital Nidwalden. Dafür schlug die Regierung vor rund zwei Wochen den Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller vor. Der 39-Jährige wollte den Posten annehmen und hielt fest, sein Amt als Ständerat und Präsident der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit sei mit diesem neuen Mandat vereinbar.
Ein 10-Prozent-Deckel, die Prämienentlastungsinitiative soll helfen, die Krankenkassenprämien der Schweizer Bevölkerung zu mildern. «Kassensturz» blickt in den Kanton Waadt, wo es dieses Modell gibt. GDK-Präsident Lukas Engelberger hält dagegen. Ausserdem: Darf man einen Parkplatz reservieren? Und: Rollatoren im Test. Die Sendung wird moderiert von André Ruch.
Die Krankenkassenprämien steigen im kommenden Jahr erneut – gemäss Krankenkassen um bis zu neun Prozent. Wer ist verantwortlich für die steigenden Gesundheitskosten? Warum hat die Politik bis jetzt kein Mittel gefunden? Und was taugen die Kostenbremseinitiative zur Kostendämpfung?
Die Spitäler in Baselland und Basel-Stadt entwickeln sich viel zu unkoordiniert. Die Gesundheitskommissionen beider Parlamente wagten deshalb einen Aufschrei. In der Pflicht sind sie aber ebenso selbst.
Die Psychiatrie Baselland hat ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2023 publiziert. Sie schreibt trotz eines Gewinn von 8,2 Millionen Franken vor Abgaben einen Verlust von 1,5 Millionen Franken. Grund sind vor allem Sanierungsarbeiten sowie die Teuerung.
Die Prämien sollten maximal 10 Prozent des Einkommens betragen, verlangt eine Initiative. Wen genau betrifft das eigentlich? Und welche Folgen hat das? Eine Datenauswertung gibt Antworten.
Jetzt geht der Streit um die Kosten der Psychotherapie los
Jetzt geht der Streit um die Kosten der Psychotherapie los Seit bald zwei Jahren rechnen Psychologinnen und Psychologen über die Grundversicherung ab. Santésuisse publiziert erste Zahlen zu den Kosten – und kritisiert die angeblich massiven Mehrkosten.
Am 9. Juni 2024 stimmen die Schweizer Stimmberechtigten über die Volksinitiative «Maximal 10% des Einkommens für die Krankenkassenprämien (Prämien-Entlastungs-Initiative)» ab.
Die von den Versicherten zu übernehmenden Prämien betragen höchstens zehn Prozent des verfügbaren Einkommens.
Die SP will die Prämien für die Schweizer Bevölkerung auf zehn Prozent des Einkommens deckeln. Überbordende Kosten und viele Notleidende: Das sind die fünf Erkenntnisse aus der Waadt, die das System erfunden hat. Soll kein Schweizer und keine Schweizerin mehr als zehn Prozent des verfügbaren Einkommens für die Prämien der Grundversicherung ausgeben müssen? Darüber stimmt die Bevölkerung am 9. Juni ab – mitten in Zeiten jährlich steigender Krankenkassenrechnungen.
Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien steigen – und das Parlament ist unwillig, das Gesundheitssystem zu reformieren. Zwei Initiativen erhöhen nun den Druck. […]
Grund für viele Missstände sind die zahlreichen Lobbyverbindungen ins Parlament. Dieses zeigte sich bislang denn auch unwillig zu Reformen: Von 38 kostendämpfenden Massnahmen, die eine vom damaligen Gesundheitsminister Alain Berset beauftragte Arbeitsgruppe 2017 vorgeschlagen hatte, sind bis heute bloss zehn in Kraft getreten, so etwa die Pflicht zur Rechnungskopie an Versicherte, die Förderung von ambulanten Pauschalen oder das Recht für Apotheken, preisgünstigere Arzneimittel abzugeben. Immerhin hat sich das Parlament inzwischen für die Einführung von Kostenzielen ausgesprochen – in Form eines Gegenvorschlags zur Initiative der Mitte-Partei. Diese will die Gesundheitskosten an die Lohnentwicklung und das Wirtschaftswachstum koppeln, gibt aber nicht vor, wie, wo und auf wessen Kosten gespart werden soll, wenn das denn angezeigt wäre. Gegner:innen warnen bereits vor einer Zweiklassenmedizin – weil sich die Krankenkassen auf den starren Kostendeckel berufen und Leistungen einfach nicht mehr bezahlen würden.
Weder die SP- noch die Mitte-Initiative lösen also die Kernprobleme im Gesundheitswesen, erhöhen aber immerhin den Druck auf das Parlament. Zur tatsächlichen Gesundung jedoch bräuchte es entschiedenere Reformen: etwa die Abschaffung der unsozialen Kopfprämien – und des Pseudomarktes im Krankenkassenwesen.
In den nächsten Jahren wird es bei den Spitälern zu massiven Veränderungen kommen. «Spitäler müssen zu normalen Unternehmen werden. Sonst werden Strukturen erhalten, die nicht mehr finanzierbar sind», so Gesundheitsökonom und Unternehmungsberater Heinz Locher.
«Das heutige System droht zu kollabieren», warnte die Revisionsfirma PWC letzten September. «Selbst die wenigen wirtschaftlich erfolgreichen Spitäler könnten in Schwierigkeiten geraten.» Die ersten Geschäftsabschlüsse für 2023 bestätigen nun die schlimmsten Prognosen. Die St. Galler Spitäler verkündeten einen Verlust von knapp 100 Millionen Franken, das Berner Inselspital gar von 113 Millionen. Die Krise erreicht nun die Kantons- und Zentrumsspitäler, die ganze Grossregionen versorgen.
Schwyzer operieren den Meniskus drei Mal häufiger als Tessiner und auch in anderen Bereichen sind die Unterschiede gross zwischen Kantonen. Die Chefin des Bundesamts für Gesundheit, Anne Lévy, lanciert nun eine neue Initiative für eine «angemessene Versorgung».
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach will die obligatorischen Leistungen für Homöopathie und anthroposophische Behandlungen nicht mehr über die Krankenkassen vergüten. Was sagen Schweizer Wissenschafter und Politikerinnen dazu?
Schweizer Universitäten wollen von einer Abkehr nichts wissen: Die klinischen Angebote würden sich nicht streng an den Vergütungsmodellen, sondern an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientieren. Daher werde das Angebot in der Homöopathie wie in den anderen Bereichen der Komplementärmedizin Integrative Medizin Wenn Schulmedizin allein nicht ausreicht auch in Zukunft nicht abgebaut, heisst es etwa bei der Medienstelle der Uni Basel.
Das Kantonsspital Aarau und das Spital Zofingen, das ebenfalls zur KSA-Gruppe gehört, erhöhen 2024 die Löhne. In Aarau steigen diese insgesamt um 1,6 Prozent, in Zofingen wendet man 1,8 Prozent der Lohnsumme für Lohnmassnahmen und Prämien auf.
Für diffizile Operationen wie Lebertransplantationen oder Rektumresektionen führen die Kantone eine gemeinsame Versorgungsplanung für die Schweiz. Das sorgt nun bei Chirurgen und regionalen Zentrumsspitälern für Unmut: Wer einmal einen Leistungsauftrag verliert, verpasse den Anschluss.
Negativschlagzeilen ums Kantonsspital Baselland, eine Versorgungsregion in der Krise: Das Gesundheitsdossier ist undankbar – und Thomi Jourdan steht vor Mammutaufgaben.
Wer Angehörige zu Hause pflegt, soll einen symbolischen Betrag dafür erhalten. Das forderte die SP an der Münchensteiner Gemeindeversammlung. Der Partei ging es einerseits darum, dass die Gemeinde den Angehörigen Wertschätzung entgegenbringt. Andererseits kann eine längere Pflege zu Hause eine Zuweisung in ein Alters- und Pflegeheim verschieben; auch der Einsatz der Spitex könnte später erfolgen. […]
Ein Kompendium des besten verfügbaren Wissens zum Thema für alle Ärzte, die Demenz-Kranke behandeln, verspricht Hoffnung. […] Die Zahlen von 1,6 Millionen Menschen allein in Deutschland die aktuell an Demenz erkrankt sein ist furchteinflössend. […] Doch neuerdings könnten Mediziner die Krankheit früher diagnostizieren und den Betroffenen damit «deutlich früher Behandlungsangebote machen».
Das Kantonsspital Baselland (KSBL) befindet sich in Schieflage: Die Patientenzahlen entwickeln sich schlechter als budgetiert und die Personalkosten seien zu hoch, sagt Verwaltungsratspräsidentin Madeleine Stöckli im Interview.
Jährlich 7 Millionen Franken wollen die beiden Basel sparen, indem sie eine ambulante Zulassungssteuerung einführen. Konkret sollen in acht Fachgebieten die ambulanten Plätze für Ärzte eingeschränkt werden. Betroffen sind die Anästhesiologie, die Kardiologie, die Neurologie, die Ophthalmologie (Augenheilkunde), die orthopädische Chirurgie sowie die Traumatologie des Bewegungsapparats, die Oto-Rhino-Laryngologie (Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde), die Radiologie und die Urologie. Hier sehen die Regierungen einen Überschuss.
«Wir sind schon jetzt eine der Regionen mit den höchsten Gesundheitskosten», begründet Jourdan den Entscheid. Er betont dabei: In Fachgebieten, in denen ein Mangel herrscht – namentlich bei den Haus- und Kinderärzten sowie im Psychiatriebereich –, greift die Regelung nicht. Nicht betroffen sind zudem Ärztinnen und Ärzte, die bereits auf ihrem Fachgebiet praktizieren. Wer aber neu eine Praxis eröffnen will, muss künftig warten, bis eine andere Person ihre Zulassung zurückgibt.
Eine neue Studie schlüsselt die gesamten Gesundheitskosten der Schweiz auf über 40 Krankheitstypen auf – und liefert die Gründe für das Milliarden-Wachstum.
In den vergangenen zehn Jahren haben die Krankenkassen in Basel-Stadt rund 100 Millionen Franken mehr verdient als ausgegeben. Der Gesundheitsdirektor fordert einen Systemwechsel. Und SP-Nationalrätin Sarah Wyss die Einheitskasse.
Die Krankenkassenprämien in Basel-Stadt gehören seit Jahren schweizweit zu den höchsten. Die durchschnittliche Grundversicherungsprämie steigt im kommenden Jahr auf 523 Franken – nur in Genf bezahlt man mehr. Mit ein Grund dafür ist, dass die Basler überdurchschnittlich viel dazu beitragen, dass die Krankenkassen Reserven anhäufen können. Das Gesundheitsdepartement hat im jüngsten Bericht zur Entwicklung der Gesundheitskosten in Basel-Stadt vorgerechnet, dass die Krankenkassen im Stadtkanton über die vergangenen zehn Jahre rund 100 Millionen Franken mehr eingenommen als ausgegeben haben.
Die parlamentarische Geschäftsprüfungskommission (GPK) kritisiert, dass der Lohnanstieg im Geschäftsbericht nicht ausreichend begründet werde. «Wir wünschen uns mehr Transparenz», betont GPK-Präsident Hannes Hänggi (Mitte).
Das Parlament hat moralische Bedenken. «Dass sich die Führungsriege des KSBL die Löhne erhöht, während Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen unter steigenden Krankenkassenprämien leiden, irritiert mich.
Die Krankenkassen rechnen uns vor, wie wenig uns die Cheflöhne angeblich kosten. Infosperber rechnet vor, wie viel sie uns kosten.
Mit abenteuerlichen Berechnungen versucht die Krankenkassen-Lobby, die exorbitanten Cheflöhne kleinzureden. So behauptet etwa Martin Landolt, Verwaltungsratspräsident des Krankenkassenverbandes Santésuisse: «Würden die CEO gratis arbeiten, würde das pro Prämienzahler jährlich bestenfalls einen Franken ausmachen.»
Infosperber wies kürzlich nach, dass die Berechnungen falsch sind. Und sie dienen lediglich dazu, das Problem der vielen Krankenkassen und der hohen Löhne zu bagatellisieren. Das fand auch ein Infosperber-Leser. Ihn interessiert: Wie viele Leute müssen Prämien zahlen, bis schon nur ein Cheflohn bezahlt ist?
Jährlich schütten Kantone 5,4 Milliarden Franken Prämienverbilligung aus. Nur sind die Regeln oft kompliziert. Die wichtigsten Antworten und Beispiele aus Basel, Bern und Zürich.
Als Alain Berset diesen Herbst eine massive Prämienerhöhung ankündigte, war das einer der in den Medien geäusserten Befunde. Der Gesundheitsminister plant denn auch, den Spitälern die Tarife zu kürzen.
Mehrere hundert Personen nahmen an der Kundgebung teil. Sie fand auf dem Areal des Kantonsspitals St. Gallens statt, hier sollen rund 260 der 440 Stellen gestrichen werden. Aufgerufen hatten verschiedene Personalverbände und Gewerkschaften. Wenn so viel Stellen gestrichen würden, sei es demotivierend für die Mitarbeitenden, sagt Edith Wohlfender, Geschäftsleiterin der Ostschweizer Sektion des Berufsverbandes der Pflegefachleute, SBK. «Es kann nicht sein, dass man im jetzigen Umbruch nur rein betriebs-ökonomisch handelt. Das macht mich wahnsinnig wütend.»
Was man tun muss, ist auch klar, je nach politischem Standpunkt etwas anderes. Wenn es nach den Linken geht, braucht es mehr Prämienverbilligungen, oder noch besser, gleich direkt einkommensabhängige Prämien. Das verschärft natürlich im oberen Mittelstand die Progression und stösst darum bei den Bürgerlichen auf vehemente Ablehnung. Entsprechende Vorstösse werden im Parlament oder bei Volksabstimmungen immer wieder abgelehnt. Sie sind aber für die SP ein beliebtes Mittel zur Mobilisierung der Basis.
Ein weiteres Mittel der Linken, das über das eigene Lager hinausgeht, ist die Verbilligung der Medikamentenpreise. Da gibt es verstörende Beispiele, und die Pharmaindustrie steht wohl zu Recht in Verdacht, sich auf Kosten der Bevölkerung gesundzustossen. Die Chefs von Roche und Novartis sind denn auch an der Spitze bei den bestbezahlten Managern der Schweiz. Genauso wie die Chefs und Chefinnen der Krankenkassen, die bald alle ebenfalls eine Million Franken pro Jahr verdienen, obwohl sie nur Zwangsabgaben verwalten. Daraus folgt die nachvollziehbare Forderung nach einer Einheitskasse. Ein Monstergebilde zwar, das aber wenigstens auf dem Papier Kosten sparen würde.
Engelberger stellt eine grosse Unruhe in der öffentlichen Diskussion fest. «Jeder bringt jetzt seinen Ladenhüter wieder ins Schaufenster.» Die Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren seien für eine schrittweise Verbesserung und gegen eine radikale Systemveränderung. Engelberger: «Die Versicherer fühlen sich unter Druck. Plötzlich wird wieder laut über eine Einheitskasse nachgedacht. Für die Krankenkassen ist das eine beunruhigende Perspektive.»
Engelberger kann der Idee nichts abgewinnen: «Die meisten dieser Vorschläge setzen bei der Finanzierung an. Dabei sind die Kosten die grosse Herausforderung. Die Menschen leben länger und beziehen länger Gesundheitsleistungen, die immer besser und oft auch teurer werden. Jetzt geht es darum, einen Weg zu finden, wie wir uns das nachhaltig leisten können.»
«Wir sollten uns fragen, ob der Arztbesuch wirklich notwendig ist» Der Basler Gesundheitsdirektor über steigende Gesundheitskosten, die Idee einer Einheitskrankenkasse und die Frage, wie lange er noch im Amt bleibt.
Eine Top-Managerin zahlt in der Schweiz heute grundsätzlich gleich hohe Krankenkassenprämien wie ein Bauarbeiter – sofern dieser nicht von Prämienverbilligungen profitiert. «Das ist unsolidarisch», sagt die Grünen-Ständerätin Maya Graf. Für sie ist die Schmerzgrenze erreicht. «Viele Menschen können ihre Krankenkassenprämien nicht mehr bezahlen.»
Betroffen seien vor allem Familien bis zum unteren Mittelstand, sagt Graf. «Und auch die Prämienverbilligungen haben insofern versagt, als sie diese Menschen gar nicht erreichen.» Daher sei ein Systemwechsel hin zu einer einkommensabhängigen Prämie angezeigt. Graf hat im Ständerat einen entsprechenden Vorstoss eingereicht. Im Nationalrat ist ein identischer Vorstoss hängig.
Der Bund gibt die Krankenkassenprämien fürs Jahr 2024 bekannt. Experten rechnen aufgrund der deutlich gestiegenen Gesundheitskosten mit einem Anstieg von 6 bis 10 Prozent.
Die höheren Prämien bedeuten für das Portemonnaie von Herrn und Frau Zürcher eine starke Zusatzbelastung, zumal die Löhne bei weitem nicht mithalten können und die Preise auch in vielen anderen Bereichen steigen.
Der Bund statt die Kantone soll laut dem Präsidenten des Krankenkassenverbandes Santésuisse, Martin Landolt, für die Spitäler verantwortlich sein. Er will dazu eine Volksinitiative ausarbeiten lassen, wie er im Interview mit Tamedia vom Mittwoch sagte.
Die Kantone seien in einem «gigantischen Interessenkonflikt» gefangen, sagte Landolt im am Mittwoch publizierten Interview. Die Schweiz leiste sich dadurch «überteuerte und überflüssige» Spitäler, sagte er weiter. Dadurch würden die Kosten im Gesundheitswesen in die Höhe getrieben.
Die Kosten, welche die Diabetes verursacht, sind hoch: Etwa 1,3 bis 2,3 Milliarden Franken pro Jahr, schätzen Gesundheitsökonomen. Und weil in den kommenden Jahren immer mehr Menschen daran erkranken werden, steigen die Kosten weiter.
Grund dafür ist oft auch eine falsche Behandlung in der Hausarztpraxis. Nieren- oder Augentests, die gemäss medizinischen Leitlinien regelmässig durchgeführt werden müssten, werden nicht oder zu selten angeordnet. Deshalb steigt das Risiko für schwerwiegende und teure Folgeerkrankungen.
Helsana, grösster Krankenversicherer der Schweiz, testete darum ein neues Modell in der Hausarztversicherung. «Ziel war es, dass die Patienten länger gesund bleiben und damit gleichzeitig die Kosten für das Gesundheitswesen gedämpft werden», sagt Nicole Thüring von Helsana. Die Krankenkasse führt dabei als erste Versichererin in der Schweiz einen finanziellen Anreiz für die Ärztinnen und Ärzte ein.
Bei einem längeren Heimaufenthalt sind Rentnerinnen und Rentner meist auf Ergänzungsleistungen angewiesen. Was das für die Finanzplanung und die Erben bedeutet.
Die Universitätsspitäler schlagen Alarm: Nach einem 200-Millionen-Franken-Verlust im vergangenen Jahr wird für 2023 ein noch grösserer Fehlbetrag erwartet. Es mangelt vor allem an qualifiziertem Personal, denn die Nachfrage nach Spitalbetten bleibt hoch.
Nach dem kumulierten Verlust von rund 200 Millionen Franken für 2022 wird für das laufende Jahr ein weiterer Anstieg auf rund 300 Millionen Franken erwartet, wie Vertreter der Universitätsspitäler Basel, Bern, Genf, Lausanne und Zürich am Dienstag vor den Medien in Bern erklärten.
Die Krankenkassenprämien werden für viele Haushalte zunehmend untragbar, wie neue Zahlen zeigen. Der Bund will mit einem Vorschlag Gegensteuer geben – doch viele Kantone stellen sich quer.
Der grundsätzliche Anspruch auf Prämienverbilligung ist auf Bundesebene geregelt, die detaillierte Ausgestaltung der Umsetzungspraxis liegt in den Händen der Kantone. Das heisst: Es gibt 26 verschiedene Lösungen, die sich etwa punkto Anspruchsberechtigung oder Höhe der Verbilligung unterscheiden. Das macht insofern Sinn, als zum Beispiel die Krankenkassenprämien nicht überall in der Schweiz gleich hoch sind. Die Kosten tragen Bund und Kantone gemeinsam, einige zeigen sich jedoch knausriger als andere Kantone.
328’000 Menschen brauchen Unterstützung. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Bezug von Ergänzungsleistungen mehr als verdoppelt – auf fünf Milliarden Franken. Die Anzahl Bezügerinnen und Bezüger ist von 203’000 auf 328’000 gestiegen. Eine weitere Zunahme ist zu erwarten, weil die Menschen im Schnitt immer älter werden. Das Bundesamt für Sozialversicherungen rechnet für 2030 mit Ausgaben von 6,9 Milliarden Franken.
Der Wind hat gedreht. Auch bürgerliche Parlamentarier sprechen sich mittlerweile für einen Ausbau der staatlichen Härtefallhilfen in der Corona-Pandemie aus. Betriebe, die auf Befehl der Behörden schliessen müssen oder anderweitig unter der Krise leiden, sollen nicht nur schneller und einfacher zu Geld kommen, sondern auch mehr davon erhalten – so lässt sich der Appell der Wirtschaftskommission des Nationalrats vom Dienstag zusammenfassen. Konkrete Entschlüsse konnte sie keine fassen, stattdessen hielt sie ihre Wünsche in einem einem Brief fest.