Dann die osteuropäischen Frauen, die per Sonderzug nach Österreich gebracht werden müssen, weil wir sie in der 24-Stunden-Betreuung so dringend brauchen: Abgesehen davon, dass ihre Arbeitsbedingungen gar nicht die Zufriedenheit der betreuten alten Menschen widerspiegeln, zeigt sich hier auch, wie abhängig wir aufgrund der unter Kanzler Wolfgang Schüssel „gedealten“ Regelung von vergleichsweise billigen ausländischen Arbeitskräften sind. Die Lohn- und Arbeitsbedingungen in Osteuropa weidlich ausnutzend, wird hier nicht nur so getan, als ob das quasi ein Naturgesetz wäre, sondern es bleibt auch bei der türkisen Härte, diesen Frauen weiterhin ihre Kinderbeihilfen zu kürzen.
Ähnlich ist es bei den Erntehelfern: Einst sicher nicht aufgrund überschwänglicher Ausländerfreundlichkeit, sondern wegen Billigkeit und Willigkeit engagiert, sind sie nun eingelernt (als ob der günstige Lohn keine Rolle spielte), und man betreibt einen beträchtlichen Aufwand, um sie per Ausnahmeregelung ins Land zu befördern. Was, wenn auch die Hoteliers dies für ihre ausländischen Billigarbeitskräfte fordern?
– schriebt der standard.at am 18. Mai 2020,