Kritik am Mandat des Ex-Gesundheitsdirektors: Nach Vorwürfen an Thomas Weber wird im Baselbieter Landrat über eine obligatorische Mandatspause für Alt-Regierungsräte diskutiert.
Selten erhielt ein Regierungsrat beim Rücktritt eine charmantere Würdigung als der Baselbieter Thomas Weber. Nach seinem Abgang vor weniger als einem Jahr lobten Beobachter und Politiker parteiübergreifend: Weber sei respektiert, habe Verantwortungsbewusstsein, einen guten Charakter. Seine Beliebtheit zeigt sich auch darin: Urs Roth, Geschäftsführer des Spitex-Verbands Baselland (SVВL) und Landrat für die SP, hat ihn, den SVP-Politiker, als neuen Verbandspräsidenten empfohlen. Wohlgemerkt: als «Wunschkandidaten».Die Delegierten des SVBL hievten den ehemaligen Regierungsrar letzte Woche – nach der Empfehlung Roths wenig überraschend – ins Amt Ein paar Tage später folgt jedoch die Ernüchterung. Dass Weber nun als Chef der Spitex Baselland waltet, stösst nicht überall auf Goodwill. Der ehemalige Gesundheitsdirektor sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die neue Stelle aufgrund seiner politischen Vergangenheit nicht unabhängig angehen zu können. Rolf Blatter, freisinniger Landrat, vermisse etwa das «Fingerspitzengefühl, hätte sich mehr Sensibilität gewünscht. Konkret befürchtet er: Durch die Ernennung von Weber seien die gleichlangen Spiesse‘ im Wettbewerb zwischen Öffentlicher und privater Spitex noch weniger gewährleistet […]
– Von Benjamin Wirth auf bazonline.ch vom 4.6.2024
So sei die Spitex keine Institution. die vom Kanton gesteuert, wie der SVP-Politiker im Gespräch mit der BaZ sage. Die Rahmenbedingungen würden durch den Gesetzgeber festgelegt – nicht vom Vorstand. «Der SVBL hat keine Leistungsaufträge vom Kanton und vergibt auch keine solchen“ und weiter: „Ein Veranstaltungsmandat beim Kantonsspital Baselland, das Leistungen im direkten Auftrag des Kantons erbringt, hätte ich als ehemaliger Gesundheitsdirektor beispielsweise nicht angenommen.
Zu den Vorwürfen, der Privaten meint er: „Ich bin als Präsident des Spitex-Verbands Baselland offen für gute Kontakte auch mit den privaten Anbietern. Wir können nämlich alle voneinander lernen.“
