Kommentar: Man könnte auch sparen, ohne Spitäler zu schliessen

Als Alain Berset diesen Herbst eine massive Prämienerhöhung ankündigte, war das einer der in den Medien geäusserten Befunde. Der Gesundheitsminister plant denn auch, den Spitälern die Tarife zu kürzen.

In der Tat verursachen die Spitalbehandlungen einen grossen Teil der Gesundheitskosten, und diese steigen immer weiter. Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass es zu viele Spitäler gibt, sondern vor allem daran, dass zu viele Spitäler dasselbe machen. Exemplarisch zeigt sich das im Zürcher Oberland. Dort gibt es zwei Spitäler, Uster und Wetzikon. Sie liegen nur 10 Kilometer auseinander und haben ein fast identisches Behandlungsangebot. Statt sich abzusprechen, konkurrieren sie um die Patientinnen und Patienten wie auch ums Personal. Die Folge: Beiden geht es finanziell schlecht, Uster noch schlechter als Wetzikon.

[…] Verzichten und kooperieren statt überall immer noch mehr Therapien anbieten: So könnte man sparen, ohne Spitäler zu schliessen. Doch leider setzt das geltende Finanzierungssystem mit Fallpauschalen den umgekehrten Anreiz: Je mehr Patientinnen und Patienten ein Spital hat, desto mehr verdient es.

– schreibt tagesanzeiger.ch am 1.11.2023

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