Ein Augenschein auf Zürcher Baustellen.

Während der Grossteil der Schweiz seit Wochenbeginn im Homeoffice sitzt, müssen die Arbeiter am Bau weiterschuften. Und das unter prekären Bedingungen – daran ändern auch die verschärften Corona-Massnahmen des Bundes nichts: Zu wenig Toiletten, enge Räume und die allgegenwärtige Angst vor dem Jobverlust machen einen adäquaten Schutz vor einer Ansteckung fast unmöglich. Das zeigt ein Augenschein auf mehreren Baustellen in Zürich.

Auf einer Baustelle im Norden der Stadt gibt es für gut hundert Arbeiter gerade mal drei Toitoi-WCs. «Die Situation ist katastrophal. Seit drei Monaten sagen wir das mit den sanitären Anlagen, und es tut sich nichts», erklärt einer von ihnen. Dabei ist die Vorgabe klar: Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe schreibt pro 20 Arbeitnehmende einen Abort vor. Für 100 Arbeiter müssten also mindestens 5 Toiletten aufgestellt werden. Zudem sind viele der WCs verdreckt. Grund für die prekären Zustände ist nach Einschätzung der Arbeiter, dass sich angesichts der vielen Subunternehmer auf grossen Baustellen niemand für die Sanitäranlagen verantwortlich fühlt.

–  schreibt der tagesanzeiger.ch vom 19.1.2021

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