Das Kartell der Kostentreiber in Bern verhindert jede Reform.

Was man tun muss, ist auch klar, je nach politischem Standpunkt etwas anderes. Wenn es nach den Linken geht, braucht es mehr Prämienverbilligungen, oder noch besser, gleich direkt einkommensabhängige Prämien. Das verschärft natürlich im oberen Mittelstand die Progression und stösst darum bei den Bürgerlichen auf vehemente Ablehnung. Entsprechende Vorstösse werden im Parlament oder bei Volksabstimmungen immer wieder abgelehnt. Sie sind aber für die SP ein beliebtes Mittel zur Mobilisierung der Basis.

Ein weiteres Mittel der Linken, das über das eigene Lager hinausgeht, ist die Verbilligung der Medikamentenpreise. Da gibt es verstörende Beispiele, und die Pharmaindustrie steht wohl zu Recht in Verdacht, sich auf Kosten der Bevölkerung gesundzustossen. Die Chefs von Roche und Novartis sind denn auch an der Spitze bei den bestbezahlten Managern der Schweiz. Genauso wie die Chefs und Chefinnen der Krankenkassen, die bald alle ebenfalls eine Million Franken pro Jahr verdienen, obwohl sie nur Zwangsabgaben verwalten. Daraus folgt die nachvollziehbare Forderung nach einer Einheitskasse. Ein Monstergebilde zwar, das aber wenigstens auf dem Papier Kosten sparen würde.

– schreibt bazonline.ch am 1.10.2023

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