«1:12 – Für gerechte Löhne»

Hintergrund

Die eidgenössische Volksinitiative «1:12 – Für gerechte Löhne» war eine Volksinitiative der JungsozialistInnen zur Änderung der Schweizer Bundesverfassung. Das Volksbegehren forderte, dass niemand mehr als zwölfmal soviel verdienen darf wie die schlechtestbezahlten Mitarbeiter im selben Unternehmen. In der Abstimmung am 24. November 2013 wurde die Initiative deutlich abgelehnt.

Pressespiegel

Mehr Lohngerechtigkeit ist möglich – Ja zu 1:12 am 24. November

Die Schweiz hat sich in den letzten Monaten verändert: Zehntausende Fahnen mit den Ziffern 1:12 hängen von Balkonen und Fenstersimsen. Ein bunter Mix von Aktivistinnen und Aktivisten jeden Alters bevölkert am Wochenende die Innenstädte. Arbeitgeber und Wirtschaftsverbände verteufeln die Lohnexzesse von Topmanagern und loben die Sozialpartnerschaft. Das Thema Lohngerechtigkeit füllt täglich die Zeitungsspalten und sorgt für volle Säle bei Diskussionsrunden und Podien. Wenige Vorlagen haben in den letzten Jahren derart mobilisiert und eine solch breite öffentliche Debatte ausgelöst.

Nun gilt es ernst, die Kampagne befindet sich auf der Zielgeraden. Wer die Abzocker stoppen will, wer sich die gutschweizerischen Tugenden Vernunft und Masshalten zurückwünscht, wer die Lohnschere wieder schliessen möchte, wer sich durch Drohungen nicht einschüchtern lässt und überzeugt davon ist, dass mehr Lohngerechtigkeit positiv für Wirtschaft und Gesellschaft ist, der oder die muss am 24. November ein Ja zur 1:12-Initiative in die Urne legen.

Pressemitteilung der SP Schweiz am 5.11.2014

Volksinitiative «1:12 – Für gerechte Löhne»: Worum geht es?

Statt 135mal mehr als der niedrigste Lohn, soll der höchste Lohn das Zwölffache nicht mehr überschreiten. Dies fordert die Initiative «1:12 – Für gerechte Löhne». Bundesrat und Parlament sind aber misstrauisch. Sie argumentieren, so eine Festschreibung des Lohns habe negative Auswirkungen.

schreibt Nicole Basieux srf.ch am 1.11.2913

Politik müsste die Schweiz auf neue Herausforderungen vorbereiten

Besonders der Bundesrat schiebt zwar in letzter Zeit Reformen an, erklärt diese aber selten so, dass der globale Wandel in einem positiven Licht erscheint. Eher wirkt es, als würde ihm der Reformwille aufgedrängt, als sei der Status quo der beste Zustand. Die Parteien widmen sich dem täglichen Schlagabtausch in den Medien, sind aber nicht fähig oder willens, die Zukunft zu beschreiben und längerfristige Lösungen vorzuzeichnen. Vielmehr beklagt die Mehrheit der politischen Elite, dem Zeitgeist folgend, die Globalisierung im Grundsatz.
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Es fehlt eine Analyse dessen, was wirklich vorgeht im Land (und vor allem auch ausserhalb), und eine Idee, wie dies in eine sinnhafte eigene Zukunft integriert werden könnte. Bundesrat und Parteispitzen müssten eigentlich dazu in der Lage sein. Die Weigerung der politischen Elite, ein realistisches, positives Bild der Schweiz in einer globalen Welt zu zeichnen, ist beklemmend. Die Politik müsste die Schweiz aber auf die anstehenden – auch kulturellen – Herausforderungen vorbereiten.

schreibt Andreas Müller ist Vizedirektor bei Avenir Suisse, dem Think-Tank für ökonomische und soziale Fragen. Publiziert auf handelszeitung.ch

Volksinitiative „1:12 – für gerechte Löhne“

Während andere Staaten vor dem Bankrott stehen, trotzt die Schweiz allen Krisen erfolgreich. Wir haben im internationalen Vergleich eine rekordtiefe Arbeitslosigkeit, hohe Löhne, moderate Steuern und überschaubare Schulden. Um unseren Wohlstand werden wir weltweit beneidet. Doch dieser Wohlstand wurde uns nicht in die Wiege gelegt. Unser Erfolgsmodell haben wir durch Fleiss und Engagement erschaffen. Entscheidend waren auch staatliche Rahmenbedingungen, die Unternehmertum begünstigten und Eigeninitiative belohnten.

Unsere beneidenswerte Position ist aber keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen täglich darum kämpfen. Neben dem steigenden Wettbewerb und den zunehmenden ausländischen Angriffen geht die grösste Gefahr für unseren Wohlstand von den linksgrünen Organisationen aus. Gruppierungen wie die Jungsozialisten, die selbst noch keinen einzigen Arbeitsplatz geschaffen haben, wollen unsere bewährten Werte über den Haufen werfen.

Toni Brunner, Präsident SVP Schweiz und Co-Präsident
Komitee NEIN zum Lohndiktat vom Staat, Oktober 2013

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